Warum man mir als Kind Waffen schenkte, hatte ich nie verstanden, zu Fasching als Cowboy, im Sommer mit der Softgun in den Krieg ziehen und mit sieben erstmals eine Waffe abfeuern, eine echte, eine geladene. Dass mein Vater dies einfädelte, hatte ich dir nicht erzählt, auch nicht, dass mein Großvater ein Gewehr in seinem Keller hatte, welches offen rumlag, die Zielscheibe am anderen Ende des länglich gezogenen Gangs neben dem Schutzraum aufgehängt und einen Schemel in der Nähe der Waffe, um auch vom Boden aus, liegend, den richtigen Winkel zu haben, den es brauchte, um zielgenau zu treffen.
Manchmal denke ich an dieses Geräusch, das mich ängstigte, das meine Ohren dröhnen ließ, und wie wenig ich damit, wie wenig ich mit einem Gewehr anfangen konnte und doch nicht auskam, dieses abzufeuern – ein Mann, ein richtiger Mann, solle aus mir werden, wie John Wayne, wie Terence Hill oder Bud Spencer, nur nicht gar so dick – obwohl ein Bierbauch nicht schade, ein richtiger Mann hatte schon immer, wird immer einen Bierbauch haben, einen Waffengürtel um die Hüfte und ein schelmisches Grinsen im Gesicht – ein Lächeln, welches friert, ein Lächeln, welches einschüchtert, hattest du immer gesagt.