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Heft 41
"wir sind lesenswert" ist erschienen

Alle Sieger:innentexte des Literaturwettbewerbs  „wir sind lesenswert“ in einem Heft!

Heft 41

schreibkraft - das feuilletonmagazin

wir sind lesenswert

Sie halten Heft 41 der schreibkraft in Händen. Dieses Heft ist zugleich die erste Ausgabe in der Geschichte der „schreibkraft“, die ausschließlich literarische Texte beinhaltet, denn diese Ausgabe ist ganz dem Literaturwettbewerb „wir sind lesenswert“ gewidmet.

 

Nadia Rungger

Viel zu

so ein Morgen ist schon
wenn man so in der Küche sitzt
und nicht recht weiß
warum
vier Gabeln
dabei wohnt man allein

und dieser Tisch zum Beispiel
ich finde ihn
und
diese Vorhänge
und von den Teppichfransen wird mir ganz
und dieser Toaster
dabei habe ich schon lange kein

ich muss
der tisch passt gerade noch durch
hinaus aus der
hinein in den
nicht weg, nur
verschoben

als würde ich immer bloß
hin und her
und gar nichts Neues
warum will ich etwas Neues
wer kann denn
es sind immer die Gleichen
nur stehen sie anders

Vorwürfe
ungesagt zwischen mir und
wem will ich etwas vor
atmen wir nicht alle
gleich
zeitig
was ist dann neu, wenn
wir gleichzeitig

Jana Geldner

Blau schmecken

Es war ein Fruhlingstag und ich dachte an langsam verwesende Kadaver. Den komischen Kreislauf, der dafur verantwortlich war, dass auch in Sonnenstunden Menschen starben. Ich hatte mir uberlegt, dass ich es gut fande zu wissen, wie „Blau“ schmeckt und deshalb sas ich auf dem kleinen Balkon und dachte an Kadaver. Das eine hatte mit dem anderen nichts zu tun, ich musste nur oft an diese Sachen denken, wenn ich Fruhlingssonne auf der Haut spurte. Ich versuchte, mir eines meiner Beinhaare auszuzupfen. Blau wurde wahrscheinlich recht frisch schmecken. Nach Badengehen vielleicht. Ob es einen Unterschied zwischen Dunkelblau und Hellblau gab?

 

mehr im Heft

Rezensionen

Buch

Tanja Paar:
Die Unversehrten

2018: Haymon, S. 160
rezensiert von Werner Schandor

Federleicht erzählte Tragödie Tanja Paars „Die Unversehrten“ führen in den Abgrund des Zwischenmenschlichen hinab. „Die Unversehrten“ heißt Tanja Paars Debütroman, aber auf dem Umschlag ist über den Titel ein feiner

Buch

Nadia Rungger:
Das Blatt mit den Lösungen. Erzählungen und Gedichte.

2020: A. Weger, S. 152
rezensiert von Nina Köstl

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Buch

Katharina Körting:
Rotes Dreieck. Chronik eines Verrats.

2018: Kid Verlag, S. 228
rezensiert von Werner Schandor

In der PR-Maschinerie Im Roman „Rotes Dreieck“ gerät eine aufrechte Texterin in das Räderwerk eines Wahlkampfs. Eine uralte amerikanische Blues-Weisheit lautet: „You can’t judge a book by it’s cover“ (Willie

Buch

Roman Markus:
Dings oder Morgen zerfallen wir zu Staub

2020: Droschl, S. 232
rezensiert von Hermann Götz

Wie war das noch mal? Roman Markus hat mit „Dings“ einen wunderschönen Roman aus den 1990ern geschrieben. Natürlich ist es Zufall, dass der Autor Roman heißt. Und sein Roman (wie

Buch

Tonio Schachinger:
Nicht wie ihr

2020: Kremayr & Scheriau, S. 304
rezensiert von Heimo Mürzl

Der Käfigkicker Ein unwiderstehliches Solo auf der Schreibmaschine: Tonio Schachingers Debütroman „Nicht wie ihr“. Wer keinen Bugatti hat, kann sich gar nicht vorstellen, wie angenehm Ivo gerade sitzt. Tonio Schachinger

Buch

Werner Schandor:
Wie ich ein schlechter Buddhist wurde

2020: edition keiper, S. 200
rezensiert von Heimo Mürzl

Schotterbänke der Vernunft Werner Schandor hilft beim Nachdenken und plädiert für Menschlichkeit, Offenheit, Aufklärung und Humor.   Werner Schandor, der der Aufgeregtheit und Hektik, dem Tempo und Unsinn unserer Zeit

Buch

Bergsveinn Birgisson:
Die Landschaft hat immer Recht

2018: Residenz, S. 288
rezensiert von Hannes Luxbacher

Die Welt in Bergsveinn Birgisssons 2003 erschienenem Debutroman „Die Landschaft hat immer recht“ ist irgendwo zwischen banaler Realität, magischen Halluzinationen und bildreicher Vorstellungskraft angesiedelt. Es ist dem Residenz-Verlag hoch anzurechnen,

Buch

Christoph Dolgan:
Elf Nächte und ein Tag

2019: Droschl, S. 216
rezensiert von Werner Schandor

AUFGEZWUNGENE STARRE In Elf Nächte und ein Tag zeichnet Christoph Dolgan ein dicht gewobenes Psychogramm einer bedrückenden Freundschaft. Das heftigste Kapitel ist jenes, wo die Hauptfiguren Theodor und der Ich-Erzähler

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